Die Applikation literarischer Texte : Studien zur Erstrezeption vielgelesener Romane in der Aufklärung, Moderne und Gegenwart /

Diese literaturgeschichtliche Arbeit führt erstmals auf breiter Quellenbasis den empirischen Nachweis, dass Leser/-innen beim außerwissenschaftlichen Umgang mit Literatur in Geschichte und Gegenwart Applikationen vornehmen. Es wird gezeigt, welche Formen eine solche Applikation annehmen kann, und da...

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Bibliographic Details
Main Authors: Borkowski, Jan (Author)
Published: De Gruyter,
Publisher Address: Berlin :
Publication Dates: [2021]
Literature type: Book
Language: German
Series: Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Band 154
Subjects:
Summary: Diese literaturgeschichtliche Arbeit führt erstmals auf breiter Quellenbasis den empirischen Nachweis, dass Leser/-innen beim außerwissenschaftlichen Umgang mit Literatur in Geschichte und Gegenwart Applikationen vornehmen. Es wird gezeigt, welche Formen eine solche Applikation annehmen kann, und dass es sich um eine relevante Praktik handelt. Unter 'Applikation' ist eine Tätigkeit im Rahmen des Rezeptionsprozesses zu verstehen, bei welcher Leser/-innen das Gelesene auf ihre persönlichen oder lebensweltlichen Erfahrungen, Überzeugungen und Einstellungen beziehen. Das Ergebnis dieser Bezugnahme, welches ebenfalls 'Applikation' heißt, kann sein, dass sie neue Überzeugungen und Einstellungen bilden, bestehende verändern oder verwerfen. Um Existenz, Beschaffenheit und Relevanz des Phänomens zu belegen, wurde eine Fülle an Rezeptionsdokumenten ausgewertet. Sie geben Auskunft über die Erstrezeption von neun Romanen aus vier Jahrhunderten, die das literarische Korpus der Arbeit bilden, darunter Goethes Werther, Manns Buddenbrooks und Schlinks Der Vorleser. Die Arbeit beleuchtet eine wichtige, in der bisherigen rezeptionsgeschichtlichen Forschung nicht hinreichend beachtete Praktik des außerwissenschaftlichen Umgangs mit Literatur.
Item Description: Originally presented as the author's Habilitationsschrift--Georg-August-Universität Göttingen, 2019.
Carrier Form: vi, 424 pages ; 24 cm.
Bibliography: Includes bibliographical references (pages [367]-422) and index.
ISBN: 9783110713077
3110713071
Index Number: PT289
CLC: I516.074
Call Number: WG/I516.074/B734
Contents: Einleitende Bemerkungen zur Applikation literarischer Texte --
Systematische Überlegungen zur Applikation literarischer Texte --
Zum Begriff der Applikation literarischer Texte --
Zu einem Modell der Applikation literarischer Texte --
Zur Untersuchung der Applikation literarischer Texte --
Fallstudien I : Romane im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts --
Johann Wolfgang Goethe : Die Leiden des jungen Werthers (1774) --
Zur zeitgenössischen Rezeption --
Der Selbstmord --
Auswirkungen auf das Verhalten --
Werthers Ansichten und Überzeugungen --
Der Umgang mit Emotionen --
Die Liebeskonzeption --
Johann Martin Miller : Siegwart (1776) --
Empfindsame Liebe als Zentrum eines gelingenden Lebens --
Das Applikationspotenzial und weitere Applikationen --
August Lafontaine : Klara du Plessis und Klairant (1794/1795) --
Der Roman als Anleitung zum angemessenen Umgang mit Liebe --
Die intendierte Applikation und das Potenzial des Textes --
Fallstudien II : Romane in der Zeit der literarischen Moderne --
Gabriele Reuter : Aus guter Familie (1895) --
Die 'Mädchenfrage' --
Auf die 'Mädchenfrage' bezogene Applikationen --
Alternative Applikationen --
Die Applikationen und der Text --
Thomas Mann : Buddenbrooks (1901) --
Zur Rezeption allgemein --
Eine zeitgenössische Applikation --
Ein nicht realisiertes Applikationspotenzial --
Verschiedene auktoriale Applikationen --
Erich Maria Remarque : Im Westen nichts Neues (1928/1929) --
Die intendierte, aber nicht gezeigte Applikation --
Wahrheit und Wahrhaftigkeit --
Politische Applikation : Ein pazifistischer Roman? --
Fallstudien III : Romane der Gegenwart --
Literarische Kommunikation bei LovelyBooks --
Patrick Süskind : Das Parfüm (1985) --
Applikationen bei LovelyBooks --
Professionelle Rezeption, Autor und Gegebenheiten --
Beschaffenheit und Potenzial des Textes --
Bernhard Schlink : D